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Startpreis: 4000.00
Heckel, Erich,
Maler u. Graphiker (1883-1970). Sammlung von rund 45 eh. Briefen m. Unterschrift, 2 eh. Briefen, 1 Brief v. fremder Hand m. Unterschrift, 7 eh. Karten m. Unterschrift, 1 masch. Brief m. Unterschrift sowie 14 Umschlägen u. 1 Telegramm. Bln., Baden bei Wien, Hemmenhofen, Karlsruhe, Kampen, Sils-Maria und o.O., 1.X.1939-8.II.(1954). 8° u. 4°. Ca. 108 Bl.

Umfangreiche Korrespondenz des expressionistischen Künstler an dessen Freund den Bildhauer Ottmar Hollmann (1915 geb.). Hollmann gerät zu Beginn des Zweiten Weltkrieges als Hauptmann der Luftwaffe in kanadische Kriegsgefangenschaft (einige Briefe mit kanad. Zensurstempel), die Briefe nach dem Krieg sind meist an die neue Adresse des Freundes in Düsseldorf gerichtet. - Heckel stand seit 1937 unter Ausstellungsverbot, mehr als 700 seiner Gemälde wurde als "entartet" beschlagnahmt und entfernt, weitere wurden bei der Bilderverbrennung am 20. März 1939 im Hof der Berliner Hauptfeuerwache zerstört. Nachdem Heckels Berliner Atelier 1944 durch einen Bombenangriff zerstört wurde, fand er nach einigen Behelfsunterkünften schließlich in Hemmenhofen am Bodensee seine zweite Heimat. Aufgrund der heiklen politischen Lage bezeichnet Heckel in den frühen Briefen Freunde, über deren Verbleib er berichtet, meist nur mit Kürzeln wie "Si", "Be", "Kü", "Di", "E. M." usw., die sich dann in späteren Briefen entschlüsseln: Bernhard von Bothmer (Be), Verleger Küpper (Kü), Dietrich von Bothmer (Di) und Ernst Moritz (E.M.). Zudem vermeidet Heckel es, in seinen Briefen politische Themen anzusprechen, sondern erörtert vor allem Aspekte des eigenen künstlerischen Schaffensprozesse, geht hierbei zum Teil besonders auf technische Details ein (z.B. liegt Rezept zum Versiegeln von Papier mit Gelatine und Alaun bei) oder reflektiert über den intensiven Arbeitsprozess: "Ich stecke so tief in verschiedenen Arbeiten ... Sie sehen jetzt selbst, wieviel Zeit die Malerei für sich braucht, wie ungern jede Unterbrechung empfunden wird." (18.X.48). Ferner erörtert Heckel in einigen Briefen, wie er nach langer Zeit 12 seiner zuvor beschlagnahmten Gemälde aus den USA auf dem besten Wege zurückerhält. - Ferner tauscht Heckel sich mit seinem Freund über Gesundheit, Reisen, kleine Übersendungen wie "Kragen und Futter" (9. März 40), Pläne für ein Wiedersehen sowie über gemeinsame Freunde und Bekannte aus. Der Leser erhält so einen Einblick in die innige Freundschaft der beiden Männer, die sich in der umfangreichen Korrespondenz Seite um Seite abzeichnet, obwohl Heckel in einem seiner ersten Briefe noch schreibt: "L. Ot. ich bin selbst kein grosser Briefschreiber, deshalb verstehe ich Ihre geringe Schreiblust durchaus." (31. Okt. 39) - Es liegen eine 1 eigh. Postkarte von Siddi Heckel an Hollmann sowie ein eigh. Brief Heckels an die häufig erwähnte Freundin Hollmanns, die Künstlerin Paraskewe von Bereskine, bei. - Tls. mit geringfüg. Randläsuren u. vereinzelten Knitterspuren, einige Briefe etw. unsauber gelocht.
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